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Erschienen am: 23.09.2015

Bodenseevermessung übertrifft Erwartungen

Das Projekt „Tiefenschärfe“ der Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) ist erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung wurden in Rorschach (Schweiz) am 11. September 2015 die Projektergebnisse präsentiert.

Projekt Tiefenschärfe - Logo

Mit hochmoderner Technik wurde der Bodenseegrund zwischen 2013 und 2015 neu vermessen und kartiert. Das grenzübergreifende, von der EU geförderte Projekt „Tiefenschärfe – Hochauflösende Vermessung Bodensee“ lieferte ein detailgenaues 3D-Modell des Seebeckens. Die Datendichte ist dabei um das hundert- bis tausendfache höher als beim letzten Aufmaß von 1990.

Wie der Grund des Bodensees aussieht, ist jetzt kein Geheimnis mehr. Erstmals haben Wissenschaftler ein Gewässer dieser Größenordnung mit der Kombination eines hochmodernen Fächerecholots und einem Laserscanner vermessen. „Die Daten und Ergebnisse leisten einen langfristigen Beitrag zu Natur- und Denkmalschutz, Tourismus, Gefahrenabwehr und Gewässerunterhalt am Bodensee und werden auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt“, erläutert der Vorsitzender der IGKB, Herr Dr. Elmar Zech aus Bregenz.

Vor allem der unerwartete Formenreichtum des Seebodens selbst begeisterten das Vermessungsteam und die Projektunterstützer aus den Vermessungsverwaltungen der Anrainerländer. Die Kartierung zeigt Canyons und Hügel, Flussläufe und Hangrutschungen, deren genaue Analyse Hinweise auf jahrtausendealte seismische Aktivitäten oder die Wahrscheinlichkeit neuer unterseeischer Hangrutschungen liefern können. Genau vermessen wurden erstmals auch sogenannte „Megarippel“. Das sind hunderte Meter lange, nur wenige Dezimeter hohe „Unterwasserdünen“, deren Geometrien und Entstehung nun näher untersucht werden können.

Auch etliche Behörden, Institutionen und die Wasserwirtschaft profitieren bereits von den Daten aus dem Projekt Tiefenschärfe – sei es bei der Aktualisierung der Geobasisinformationen der Vermessungsverwaltungen, bei der Standortbestimmung für eine neue Wasserentnahmestelle, für Leitungsverlegungen durch den Seerhein und den Untersee oder die Bewertung von Baumaßnahmen am Seeufer. „Die Daten sind wichtige Grundlage für die nationalen Stellen aber auch für die Arbeit der IGKB“, erläutert Dr. Elmar Zech abschließend.

Weitere Informationen: www.tiefenschaerfe-bodensee.info

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