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Erschienen am: 18.02.2021

Warum sind Schnee-Luftbilder so selten?

Bei näherer Betrachtung ist die Antwort durchaus einleuchtend.

Schlossanlage Schleißheim im Schnee, Fotoplatte, 1947

Das Bayerische Landesluftbildarchiv verfügt über weit mehr als eine Million Luftbilder. Doch nur ganz wenige davon zeigen Bayern im Schnee. Woran liegt das? Grund dafür ist weder der Klimawandel noch die Scheu, bei eisigen Temperaturen mit einem Kleinflugzeug in die Luft zu steigen. Das Problem ist ein ganz anderes. Es liegt in den Ansprüchen an den Informationsgehalt der Luftbilder. Unter einer Schneedecke bleiben zum Beispiel wichtige Bodenmerkmale unsichtbar. Und durch den niedrigen Sonnenstand im Winterhalbjahr werfen Berge und hohe Gebäude lange Schatten in den Luftbildern, die bei der Auswertung stören und zu falschen Ergebnissen führen können.

Die Bayernbefliegungen finden deswegen hauptsächlich in den Sommermonaten bei hohem Sonnenstand statt. So ist gesichert, dass die Luftbilder schattenfrei sind und exakt ausgewertet werden können. Zudem zeigen vor allem die sommerlichen Color-Infrarotbilder die Baumbelaubung, woraus wertvolle Hinweise auf den Zustand der Vegetation gewonnen werden können.

Der winterliche Bildflug über Freising, der von der TUM-Weihenstephan im Februar 1986 in Auftrag gegeben wurde, ist etwas ganz Besonderes. Er zeigt eine schneebedeckte Landschaft. Im Vergleich dazu wurde das gleiche Gebiet im März desselben Jahres noch einmal beflogen. Die Bilder zeigen die gleiche Landschaft ohne Schnee.

Schwarzweiße Luftbildaufnahme von schneebedeckten Feldern und einer Häusersiedlung.
Schwarzweiße Luftbildaufnahme von Feldern und einer Häusersiedlung.
Schwarzweiße Luftbildaufnahme einer Stadt mit Schnee.
Luftbildaufnahme einer schneebedeckten Landschaft mit Häusersiedlung.
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