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Erschienen am: 01.03.2024
Das Walchenseekraftwerk zählt zu den ältesten und historisch bedeutendsten Wasserkraftwerken in Bayern. Jetzt wird es hundert Jahre alt. Völlig unscheinbar liegt das Wasserkraftwerk im Wald zwischen Kochel- und Walchensee. Doch in der kleinen Schneise, die im Luftbild zu sehen ist, verbirgt sich ein Hochdruckspeicherkraftwerk, das zwischen 1918 und 1924 errichtet wurde. Damals wurde die Grundlage für ein bayernweites Stromnetz gelegt: dem späteren "Bayernwerk".
Der Grund für den Bau des Kraftwerks war ein erhöhter Energiebedarf für Industrie und Haushalte sowie der Wunsch nach der Elektrifizierung ausgewählter Eisenbahnstrecken. Zu seiner Entstehungszeit hatte das Walchenseekraftwerk weltweit Vorbildcharakter. Bei der Inbetriebnahme war es eines der größten Wasserkraftwerke der Welt. Seit 1983 hat es den Status eines Industriedenkmals.
Zur Energiegewinnung nutzt das Walchenseekraftwerk den natürlichen Höhenunterschied von 200 Metern zwischen dem höhergelegenen Walchensee und dem Kochelsee. Das Wasser wird vom Walchensee über Rohre zum Kochelsee geleitet. Mit dieser Technik kann mehr Strom erzeugt werden als mit Flusskraftwerken, die eine wesentlich höhere Wassermenge zur Stromerzeugung benötigen. Die oberirdischen Rohrleitungen des Walchenseekraftwerks sind auf den Luftbildern als lange Streifen zu erkennen.
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