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Erschienen am: 22.06.2012

Grenzausstellung bei der Akademie für Politische Bildung in Tutzing

Ausstellung "Grenzen trennen - Grenzen verbinden: 20 Jahre Wiedervereinigung" der Bayerischen Vermessungsverwaltung im Rahmen der Tagung "Von Brandt bis Kohl - Wegmarken der Deutschen Einheit" an der Akademie für politische Bildung in Tutzing eröffnet. Ausstellung dauerte bis 24. Juni.

Die Politische Akademie Tutzing nahm das Jubiläum „40 Jahre Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR“ zum Anlass, den Weg zur deutschen Einheit in einem mehrtägigen Symposium entsprechend dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Forschung und mit Zeitzeugen zu beleuchten. Die Bayerische Vermessungsverwaltung bereicherte die Veranstaltung mit der thematisch dazu passenden Ausstellung "Grenzen trennen - Grenzen verbinden: 20 Jahre Wiedervereinigung".

In der Ausstellung werden nicht nur politische Hintergründe der ehemaligen innerdeutschen Grenze aufbereitet und visualisiert, Thema ist auch die gesamte Bandbreite der Vermessungshistorie seit Beginn der Landesvermessung Anfang des 19. Jahrhunderts. Die 422 km lange Grenze zwischen den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Bayern wird mit dieser Ausstellung mit Leben gefüllt.

Bei der Ausstellungseröffnung hob Frau Prof. Ursula Münch, Leiterin der Akademie, den Beitrag der Vermessungsverwaltung zur politischen Bildung mit dieser Ausstellung hervor. Prof. Münch lobte die Ausstellung in ihrer Gestaltung und dankte der Vermessungsverwaltung, dass sie ihre Archivbestände der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Zum Inhalt zitierte Sie den Religionsphilosophen Bernhard Welte (1906-1983):
Die Grenze waltet zwar „auch als Negation, d.h. als Unterscheidung. Aber wir müssen nun dem hinzufügen: als eine Unterscheidung, die überall zugleich vereint... Die Grenze, die die Bereiche trennt, ist auch das ihnen beiden Gemeinsame ... Die Grenze waltet, indem sie zusammenhält, verknüpft und benachbart, was sie zugleich trennt ... Es liegt am scheidenden Wesen der Grenze selbst, dass dieses mit geheimnisvoller Notwendigkeit unverbrüchlich auch ein Verbindendes ist.”

In seiner Eröffnungsrede ging Dr. Klement Aringer, Präsident des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation, näher auf den Anlass (20 Jahre Wiedervereinigung) und die Motivation der Vermessungsverwaltung für diese Ausstellung ein: Zunächst das Interesse der Geodäten an Grenzen im Allgemeinen und an Staats- und Landesgrenzen im Besonderen. Vermesser erleben in ihrem Arbeitsalltag, dass eine genaue Kenntnis der Nachbarschaftsgrenzen die beste Voraussetzung für ein gutes Nachbarschaftsverhältnis ist. Vertraglich eindeutig festgelegte Grenzen tragen zum Frieden zwischen Grundstückseigentümern und Staaten bei. Die Bayerische Vermessungsverwaltung ist mit zuständig für Staats- und Landesgrenzen und in den entsprechenden Gremien vertreten, selbstverständlich auch bei der erstmaligen Vermessung der Grenze zur ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.

Die Ausstellung präsentiert einen historischen Streifzug entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf Grundlage vielfältiger Geodaten, Karten und spannender Grenzbeispiele. Neben klassischen Landkarten werden historische Karten, Luftbilder, digitale Geländemodelle und so manche Kuriosität an der innerdeutschen Grenze gezeigt. Dr. Aringer führt auch in die Inhalte der Ausstellung ein, z. B. die Simulation der legendären Flucht aus der DDR mit einem Heißluftballon im Jahr 1979 auf der Grundlage von Geodaten.

Die Ausstellung „Grenzen trennen – Grenzen verbinden: 20 Jahre Wiedervereinigung“ ist bis zum 24. Juni in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing zu sehen.

Die Ausstellung wurde seit dem Start der Reihe in Hof im Oktober 2010 bereits an 11 Orten ausgestellt.
Anfang Oktober 2012 wird die Grenzausstellung in Oerlenbach bei Bad Kissingen gezeigt. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

Grenzausstellung in Tutzing

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